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Barockes Klangerlebnis - Das Kirchenkonzert 2013

Für ein Konzert der „besonderen Art“ studierte Kai Tobisch mit seinem Orchester ein Programm ein, welches den zahlreichen Besuchern vielseitige Klangerlebnisse aus Epochen, in denen es durchaus üblich war Konzerte in Kirchen durchzuführen, bot. Musik aus Barock, Klassik und  Romantik wurde gekonnt mit Werken der Gegenwart gemischt.

konzert 2013 1Dabei setzte das Orchester bewusst auf Abwechslung in der Besetzung. So wurde der Konzertbesucher von kleinen Ensembles auf der Empore bis hin zu Soli-Stücken auf der Piccolo-Trompete oder Klarinette überrascht. Dabei führte Mathias Müller gekonnt durch das Programm.

Das Konzert war außerdem eine Benefizveranstaltung. In Abstimmung mit der katholischen Pfarrei St. Peter und Paul wurde das aktuelle Missionsprojekt „Trinkwasser für Nigeria“  unterstützt.

Den musikalischen Auftakt machte ein 8-stimmiges Ensemble mit der  Komposition  „Trumpet Voluntary“. Um den Klang der Kirche vollständig auszunutzen hatten sich die Musiker an unterschiedlichen Positionen aufgestellt. Eine Trompete spielte von der Kanzel, während der Rest des Satzes von der Empore erklang.  Die Solisten waren Kai Tobisch und Oliver Lenz.

Vom gesamten Orchester war im Anschluss eines der bekanntesten und beliebtesten Werke von Johann Sebastian Bachs „Jesu bleibet meine Freude“ zu hören. Es entstammt aus einer zweistündigen Kantate, die innerhalb von nur drei Tagen für den vierten Advent 1716 komponiert wurde.

Beim nächsten  Stück von Antonio Vivaldi brillierten Kai Tobisch und Oliver Lenz auf der Piccolo-Trompete bei einem 2-stimmigen Solo. Gespielt wurde der erste Satz aus dem Trompetenkonzert in D-Dur, das der Komponist zur Eröffnung des Karnevals in Venedig schrieb. Die zwei Solotrompeter wurden dabei nur von einem  Holzbläserensemble unterstützt, was einen besonderen Klangcharakter schaffte.

Das Blasorchester der TG Camberg präsentierte als nächstes die Orgel-Fuge von Johann Sebastian Bach. Dieser war ein Meister der Fugenkomposition und schuf jedes Mal große, zum Teil auch sehr schwierige Kunstwerke. Das Orchester meisterte das Stück klanglich und harmonisch ausgewogen, obwohl in dieser Fuge die Stimmen förmlich voreinander fliehen.

Als weiteres Highlight präsentierten die Musiker(innen) das Werk  „Eintritt der Königin von Saba“  von Georg Friedrich Händel. Händel selbst beschreibt sein Stück aus seinem Oratorium „Salomon“ von 1748 wie folgt:  „Als die Königin von Saba nun den Tempelpalast des Königs Salomon in Jerusalem betrat und den großen, weisen Herrscher auf seinem Thron erblickte, war sie von dessen Größe und Weisheit so beeindruckt, dass sie ihm alles Gold, alle Edelsteine und alle seidenen Gewänder schenkte, die sie besaß.“ 

 Das heute noch viele Stilelemente aus dem Barock in neueren Kompositionen verwendet werden, beweist der Komponist Ted Huggens in seinem dreiteiligen Werk der „New Baroque Suite“, die im Anschluss zu hören war. Der weiche Sound des Orchesters, der durch den Einsatz der gut gestimmten Holzbläser und Flügelhörner zustande kam, kombinierte barocke Elemente, Figuren und Rhythmen aus dem Jazz und Harmonien aus der Klassik. Ina Barz setzte der Suite durch ihr gefühlvolles Klarinettensolo ein i-Tüpfelchen auf. 

 Das Orchester wählte weiterhin zwei speziell gesetzte Kirchenchoräle, die der Klangkörper Kirche besonders zu Geltung brachte. Es waren die Werke „St. Florian Choral“ von Thomas Doss und „Panis Angelicus, das Brot der Engel“.

 Ein weiterer Höhepunkt war zweifellos die „Nußknacker Suite“ des Komponisten Tschaikowski. Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Klärchen, die von ihrem Onkel einen Nussknacker zu Weihnachten geschenkt bekommt? Als sie einschläft, erträumt sie sich, dass der Nussknacker zum Leben erwacht und zu einem Prinzen wird. Er beschützt sie vor dem bösen Mäusekönig, der alle Geschenke stehlen möchte. Das 1892 gleichnamige und uraufgeführte Ballett ist besonders zur Weihnachtszeit beliebt. Die anspruchsvolle Suite umfasste den Tanz der Zuckerfee, den berühmten Blumenwalzer, den russischen Tanz, den Feenwalzer und den Triumphmarsch der Zinnsoldaten.  

Als sich das Orchester mit seinem Dirigenten damit verabschiedete, bekundeten die Besucher mit stehendem Applaus, dass dies ein musikalischer und kultureller Leckerbissen war. Das Orchester dankte den Gästen mit einer nicht weniger fulminanten Zugabe. Als eins der festlichsten Stücke von Georg Friedrich Händel präsentierten die Musiker zum Abschluss „La Rejoissance“, die Freude. Das Stück ist der letzte Teil von Händels Feuerwerksmusik aus dem Jahr 1749. Das Stück wurde von 2 Piccolo-Trompeten solistisch begleitet, die von Oliver Lenz und Birgit Wagner gespielt wurden.

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Erstellt am 02.02.2013 von Oliver Lenz