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Blasorchester Kirchenkonzert 2017

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Vom biblischen Jericho bis ins 20. Jahrhundert

Das Blasorchester der TG Camberg, unter Leitung von Kai Tobisch, überraschte das Publikum der vollbesetzten Kath.Pfarrkirche erneut mit einem starken Konzertprogramm.

Mathias Müller moderierte spritzig und humorvoll das rund 90 minütige Konzert. Er begleitete die Zuhörer durch die musikalischen Epochen, erklärte witzig die Funktion von verschiedensten Instrumenten und wies auf das richtige Verhalten der Zuhörer, während dem Spielen mehrsätziger Stücke hin. Bei freiem Eintritt wurden die Zuhörer gebeten ihre Begeisterung am Ende des Konzertes mit einer freiwilligen Zuwendung zum Ausdruck zu bringen. Ein Teil des Gewinnes wollen die Musiker der Kirche als Unterstützung für die Sanierung des Kirchturmdaches spenden.

Das Programm startete mit 4 Stücken unter Mitwirkung des Musikalischen Nachwuchses. Hier konnte Carla Poths bei der Romanze Giudita mit einem gefühlvollen Saxophonsolo überzeugen. Danach verließen die Youngsters die Reihen des Orchesters, da - so Mathias Müller - es nun zu schwierig werden würde.

Die moderne Fantasie "Reflections of this Time" von Ted Huggens, die Elemente von Pop und Barock miteinander verbindet, bot Gelegenheit für solistische Einlagen von Klarinette und Flügelhorn. Mozart, ein Genie und Lebemann seiner Zeit ist auch für seine Hornkonzerte bekannt, die er ausnahmslos für den Hornisten Ignaz Leitgeb, der in der Salzburger Hofkapelle spielte, schrieb. So auch das vom Orchester dargebotene Hornkonzert KV417. Dabei glänzte auf dem Waldhorn Solist Michael Fuchs.

Eine weitere Größer seiner Zeit war Georg Friedrich Händel. Nachdem die Musiker im vergangenen Jahr Händels Feuerwerksmusik präsentieren, suchten sie sich dieses Mal die Wassermusik aus, um - so Müller - das Feuer wieder zu löschen. Händel komponierte das mehrsätzige Werk, um eine Lustfahrt des englischen König Georgs I. auf der Themse zu begleiten. Sein monumentaler Geist schuf ein Werk für 150 Musiker, die auf eigenen Booten dem König hinterher fuhren. Das Orchester spielte davon den imposanten ersten Satz "The Hornpipe".

Ein weiteres Glanzlicht des Programms war sicherlich die musikalische Darstellung der biblischen Geschichte aus dem Buch Josua, die die Eroberung der Stadt Jericho durch die Israeliten beschreibt. Dabei musste das Orchester den Aufmarsch und Kampf einer Armee bedrohlich und martialisch darstellen, der in einer alles klärenden Siegeshymne mündete. Dem Ganzen folgten euphorische Feierlichkeiten mit ausgelassenen orientalischen und jiddischen Elementen.

Doch damit nicht genug. Mit einem "Concertino für 3 Alphörner" boten die Musiker der Turngemeinde ein sowohl optisches als auch klangliches Novum. Die gut 4 Meter langen Instrumente, gespielt von Birgit Wagner, Leo Thiemann und Kai Tobisch, waren in ein 3-sätziges Konzertstück eingebunden. Mit geschlossenen Augen konnte man sich in einer Alpenlandschaft wiederfinden, den Sonnenaufgang oder eine Jagdszene erleben.

Beendet wurde das imposante Konzert mit dem nicht weniger imposanten Werk "Lord Tullamore", der Geschichte eines irischen Lords. Hier wurde die irische Lebensart zum Ausdruck gebracht, eingeleitet von kampfeslustigen Pauken und Trompetensignalen, übergehend zur typisch irischen Folklore, fröhlich und lebensfroh. Die Musikerinnen und Musiker wurden mit lang anhaltendem Beifall belohnt und vom Publikum nicht ohne eine Zugabe entlassen. Das Solostück für 4 Flöten „La Pulce d’Acqua“ von Angelo Branduardi, gespielt von Elena Schröder, Eva Erdmann und Christine Weddig, rundete den Konzertabend ab. Kai Tobisch und sein Orchester pflanzte mit dem in den Siebzigern bekannt gewordenen Schlager, außerdem einen Ohrwurm, der viele noch auf angenehme Weise an diesen Auftritt erinnern wird.

 

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