Badminton Deutsche Auswahl schlägt die Niederlande mit 5:0 –TGCamberg freut sich über mehr als 700 Gäste
Beim Badminton-Länderspiel in der Kreissporthalle Bad Camberg überzeugte der Vize-Europameister Deutschland gegen den EM Dritten aus den Niederlanden mit einem souveränen 5:0-Erfolg. Die TG Camberg freute sich über eine tolle Atmosphäre vor ausverkauftem Haus.
Bad Camberg. Noch einmal stehende Ovationen. Auf beiden Feldern in der mit mehr als 700 Zuschauern ausverkauften Bad Camberger Kreissporthalle stand es 18:18 im zweiten Satz. Sowohl für Annabella Jäger und Stine Küspert im Damen-Doppel als auch für JanColin Völker und Bjarne Geis im Herren-Doppel ging es um den Matchgewinn und damit um den Gesamtsieg im Badminton-Ländervergleich mit den Niederlanden. Das Publikum stand auf den Rängen, applaudierte und sorgte für eine Gänsehaut-Atmosphäre, die auch bei den Sportlern Eindruck hinterließ. „Ich hatte so etwas noch nie. Ich will einfach nur danke sagen. Es war toll“, sagte etwa Ann-Kathrin Spöri nach ihrem Erfolg im DreiSatz-Krimi zum Auftakt im Damen Einzel gegen Maike Versteeg. Dass beide deutschen Doppel erfolgreich waren und Deutschland das Länderspiel deutlich mit 5:0 für sich entschieden hatte, war angesichts der Party auf den Rängen fast eine Randnotiz.
Detaillierte Kleinstarbeit Der Aufwand der TG Camberg, die in detaillierter Kleinstarbeit die Halle für das Event präpariert hatte, hatte sich vollends gelohnt. „Als ich gehört habe, dass wir ausverkauft sind, haben mir die Ohren geschlackert. Es sind sogar Leute aus Aschaffenburg und Mannheim gekommen“, zeigte sich Holger Parakenings, Abteilungsleiter Badminton bei der TG, begeistert von der hohen Nachfrage. „Wir hatten durch die Sponsoren frühzeitig Planungssicherheit. So konnten wir uns auch mit Detailarbeit befassen“, so Parakenings, der damit unter anderem auf die aufwendig abgeklebten Teppiche rund um die beiden Spielfelder und die zusätzlich angebrachten Sitzreihen unmittelbar am Spielfeldrand verwies. In der Tat hatten die Helfer der TG Camberg alle Vorkehrungen für eine „große Badminton-Party“ getroffen, wie es Heinz Bußmann nannte, der das Event gemeinsam mit der TG Camberg ausrichtete. Schon gut eine halbeStunde vor Beginn sorgte Bußmann in seiner Funktion als Hallensprecher für Stimmung; Parakenings appellierte an das Publikum, mitzumachen und „die Kuh fliegen zu lassen“. Nach einer ersten Show-Einlage der Rope Skipping-Gruppe der Turngemeinde und einigen kurzen Grußworten, unter anderem von Landrat Michael Köberle, wurden die Mannschaften präsentiert und beide Teams bereits vor den Nationalhymnen frenetisch gefeiert. Beifall der 700 Fans. Als kurz darauf die Bälle wie im Zeitraffer mit bis zu 500 Kilometern proStunde präzise über die Netzkante flogen, wurde jeder Punkt, jede gute Rettungstat mit anerkennendem Beifall der 700 honoriert. „Das ist richtig toller Sport. Es geht alles blitzschnell. Es macht total Spaß, zuzuschauen, mitzumachen und für Stimmung zu sorgen“, sagte ein Zuschauer. Vor allem die gefühlvollen Drops von Bjarne Geis und die beeindruckenden Smashs von Sprungwunder Samuel Hsiao, der für den krankheitsbedingt fehlenden Kai Schäfer aus Darmstadt nachnominiert worden war, sorgten beim feinfühligen Bad Camberger Publikum für Szenenapplaus. Hsiao war bereits 2016 beim Junioren-Länderspiel gegen Belgien dabei – am gleichen Ort. „Ich freue mich, dass ich wieder dabei sein darf. Das macht irre Spaß, hier zu spielen“, sagte er nach seinem glatten 2:0-Erfolg gegen Finn Achthoven. Trotz des am Ende klaren Ergebnisses von 5:0 und 10:2 Sätzen wurde auch das junge Team der Oranje mit tosendem Applaus des fairen Publikums verabschiedet. Was eine Neuauflage eines solch großen Badminton-Events in Bad Camberg angeht, hielten sich die Verantwortlichen noch bedeckt. „Erstmal müssen wir jetzt unser Personal schonen. Aber: Sag niemals nie“, meinte Holger Parakenings. „Wir sind gerade absolut zufrieden. Das war ein rundum gelungener Abend. Die Zuschauer sind begeistert, die Spieler sind begeistert und wir sind es auch,“ bilanzierte er sichtlich zufrieden. Heinz Bußmann lobte die Zusammenarbeit mit der TG und zeigte sich angetan von der Idee einer Neuauflage. „Die TG ist genauso badmintonverrückt wie ich.“