BAD CAMBERG (di). Vorab die interessante Ehrung beim Neujahrsempfang der Turngemeinde Camberg: Tanja Schüßler, die Übungsleiterin der Badminton-Jugend, wurde zur Trainerin des Jahres gekürt. Sie schwingt seit 2004 mit großem Erfolg das Racket für die Bad Camberger Bezirksoberligamannschaft. Nebenbei zeichnet sie maßgeblich verantwortlich für den sportlichen Höhenflug des TG-Nachwuchses.
Tanja Schüßler avancierte zu ihrer eigenen Überraschung zur wichtigsten Frau des Abends. Ihre Sportart hatte die ambitionierte Polizeibeamtin in Weilburg und Wiesbaden von der Pike auf gelernt. Schüßler gilt auch als die Initiatorin des Eltern-Kind-Turniers der Badmintonabteilung. Grund zur Freude hatte auch das Musikorchester. Die Musiker wurden zum zweiten Mal nach 1990 mit dem Prädikat Abteilung des Jahres bedacht.
Stefan Schütz, der Erste Vorsitzende des aktuell 1896 Mitglieder zählenden Traditionsvereins, dessen Name für Leistungs- Breiten- und Gesundheitssport steht, nutzte die rund 195 Minuten dauernde Veranstaltung um den zahlreichen Übungsleitern, Betreuern und vielen Helfern auf vielen Ebenen ein herzliches Danke schön zu sagen. Der Vereinschef ließ das Vorjahr chronologisch - und somit viele sportliche Erfolge und gesellschaftliche Ereignisse - mit einer Multimediaschau noch einmal Revue passieren. Mitglieder, Gäste und Freunde der TG - darunter auch mehrere Stadtpolitiker (erstmals auch der Sportausschussvorsitzende Daniel Rühl, CDU), Repräsentanten der örtlichen Kreditinstitute, der Taunusschule und der Freiherr-von-Schütz-Schule sowie des Sports - lauschten den Worten des Ersten Vorsitzenden. Schütz richtete freilich auch den Blick nach vorne. Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes könnte auch für uns ein Thema werden, skizzierte Schütz einen der Knackpunkte der kommenden Monate. Positiv bewertete er die Lizenzierung der 14 neuen Übungsleiter. Kritisch setzte sich Schütz auf gesellschaftlicher Ebene mit dem Lumpenball auseinander. Dieses Jahr will der Verein an dem Freitag vor Fastnacht bei dieser Veranstaltung eine schöpferische Pause einlegen. Wir wollen beim Lumpenball Gäste haben, die sich auch wie Gäste verhalten, konstatierte Schütz.
Der einstige Leichtathletik-Kreisrekordler, frühere Hessische Finanzminister und über viele Jahre Dienstälteste Abgeordnete des Hessischen Landtages, Karlheinz Weimar (CDU), bedachte die TG in seinem Grußwort mit einem Superlativ. Die Turngemeinde Camberg ist der attraktivste Sportverein in der Region. Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD) sagte die TG hat den Spagat beim demografischen Wandel gemeistert und ist eine Heimat für viele Neubürger geworden. Sportkreisvorsitzender Hermann Klaus meinte Der Verein lebt, man muss die TG lieb gewinnen. Eine Lobeshymne stimmte auch der mit einem Sonderflug aus Lanzarote angereiste Stadtverordnetenvorsteher Heinz Schaus (SPD) an. Er hatte aufgrund der weiten Entfernung seine zunächst mit einem Fragezeichen versehene Teilnahme am Empfang doch noch realisieren können.
Im Rahmen der Ehrungen wurden drei langjährige verdiente Vorstandsmitglieder gewürdigt. Gabriele Druck-Wagner, die stellvertretende Vorsitzende des Turngaues Mittellahn, zeichnete Raimund Brendel (Prellball) mit dem Gau-Ehrenbrief und der Goldenen Ehrennadel aus. Maria Stillger (Badminton und Fitnessstudio) erhielt den Gau-Ehrenbrief und die Silberne Nadel. Die Laudatio für Volker Karnstedt (Badminton) sprach Jörg Heiskel (Vizepräsident des Hessischen Badmintonverbandes). Das Bläserquartett des TG-Musikorchesters servierte zum Auftakt des Empfangs mit zwei Sätzen aus der Oper Fairy Queen einen musikalischen Appetithappen. Mit viel Beifall bedacht wurden die Ehrengäste, das Bad Camberger Sportfliegerduo Walter und Toni Eichhorn. Vater und Sohn Eichhorn standen nach einem informativen Filmbeitrag den Gästen Rede und Antwort. Verdienten Applaus durfte das Küchen – und Thekenteam entgegennehmen. Die Frauen und Männer schafften nämlich mit ihrem Bewirtungsservice entscheidende Voraussetzungen für einen gelungenen Abend in der Turnhalle.
Fotozeile: Tanja Schüßler (Mitte), die Trainerin des Jahres mit Christopher Claus (links) und dem Ersten Vorsitzenden Stefan Schütz. Foto: Disper