Er war das „Gesicht“ der Leichtathletik-Abteilung in der TG Camberg: Wolfgang Weismüller. „Jonny“, wie ihn alle nannten, ist im Alter von 82 Jahren verstorben.
Die Leichtathletik war zeitlebens seine Leidenschaft. In Bad Camberg und im Sportkreis Limburg-Weilburg zollte man dem „Macher“ der TG-Leichtathletik stets höchsten Respekt. Ausdruck dessen war 1977 die Verleihung des Hans-Seibert-Gedächtnispreises.
In Weilburg geboren, war Wolfgang Weismüller als Fünfjähriger nach Bad Camberg gekommen und wurde 1949 Mitglied in der Turngemeinde. Bis 1955 war „Jonny“ Turner, dann entdeckte er seine Liebe zur Leichtathletik, der er bis zuletzt treu geblieben ist. In den Sprungdisziplinen war Wolfgang Weismüller Kreismeister. 1958, im jungen Alter von 19 Jahren, wurde er bereits Abteilungsleiter in der TGC. Diese Aufgabe erfüllte er mit Akribie und Leidenschaft, zudem war er 20 Jahre im Kreisvorstand der Leichtathleten; zehn Jahre lang sogar als Vorsitzender. Zeitgleich war er Mitglied im Bezirksvorstand.
Wolfgang Weismüller war es zu verdanken, dass Bad Camberg heute über eine der modernsten Leichtathletik-Anlagen in Hessen mit der ersten Kunststoffbahn im Kreis und mit elektronischer Zeitmessanlage verfügt. Diese Tatsache war für Wolfgang Weismüller das Signal, Schwung in die Sportart zu bringen. Fortan organisierte er Regional- und Hessenmeisterschaften. Besonders bekannt wurde die TG Camberg aber durch die von Wolfgang Weismüller inszenierten internationalen Weitsprung-Meetings, mit denen er Spitzenathleten und auch Zuschauer in die Kurstadt lockte.
Der politisch aktive Wolfgang Weismüller empfand stets große Freude beim Skifahren, der Philatelie und beim Fotografieren. Jetzt herrscht Trauer bei der TG Camberg. Dort und im Leichtathletikkreis wird man den mit Herzblut für seinen Sport einstehenden Wolfgang Weismüller sehr vermissen. MARION MORELLO