Ein turbulentes Jahr 2020 ist für unsere Athleten und Trainer zu Ende gegangen. Trotz erschwerter Bedingungen dennoch nicht minder gekrönt von Erfolgen. Überschattet wurden diese durch den plötzlichen und völlig unerwarteten Tod unseres Trainers Wilko Schinker im Sommer. Bereits zu Beginn des Jahres mussten wir Abschied von Karl-Heinz Viehmann nehmen, der uns nach langer schwerer Krankheit für immer verlassen hat.

Die Leichtathletikabteilung sucht dringend einen neuen Trainer für unsere Talentnachwuchsgruppe ab 12 Jahren. Es ist nur eine kleine Gruppe von 5 bis 10 Kindern, die alle Spaß an der Leichtathletik haben. Auch würden wir gerne eine Breitensportgruppe eröffnen, auch dafür wird ein Trainer gesucht. Es ist dabei egal, ob du schon Erfahrungen mit Training hast oder einfach nur Spaß daran mit Kindern zusammenzuarbeiten. Meldet euch!

Jeder, der gerne die Leichtathletik ausprobieren möchte ist herzlich willkommen. Wendet euch einfach direkt an die Trainer oder unsere Abteilungsleiter Milena und Sonja unter nebenstehender Adresse.

Sportlich begann das Jahr schon einmal vielversprechend. Bei den Hessischen Winterwurfmeisterschaften im Januar überzeugte im roten TG-Dress vor allem Brikena Gashi. Egal ob in ihrer Altersklasse oder einer darüber, war sie immer in ihren Paradedisziplinen, dem Hammer- und Diskuswurf ganz vorne mit dabei.

Lennart Bessems und Marian Hartmann waren im Diskuswurf der Jungs nicht weniger erfolgreich. Auch Maren Zirfas war den Speer jenseits der 30 Metermarke. Neben unseren Werfern war Maxim Bastian auch ohne Wurfgerät über die 60m rasend schnell unterwegs und lief eine glänzende Zeit von 8,62sec.

Normalerweise würden wir an dieser Stelle über unsere alljährliche Trainingsvorbereitung im Trainingslager berichten. So ging es aber für unsere Athleten anstatt nach Italien in den Lockdown mit Hometraining. Viel Engagement, Kreativität und vor allem sehr viel Geduld waren gefragt. Umso mehr freuten wir uns, dass im Mai der Trainingsbetreib zum Teil endlich wieder aufgenommen werden konnte und die Athleten nicht mehr in Eigenregie, sondern wieder mit ihren Trainern auf und in den Sportstätten trainieren dürfen.  

Neben den tollen Erfolgen bei Hessischen Meisterschaften und neuen persönlichen Bestleistungen, mussten wir den herben Rückschlag einstecken, der uns immer noch zutiefst traurig macht, der unerwartete Tod unseres Sprinttrainers Wilko Schinker.

Im Alter von nur 56 Jahren hat uns Wilko am 1. Juni diesen Jahres viel zu früh verlassen und eine sehr große Lücke hinterlassen.

Jonas Eufinger und Wilko Schinker      Wilko mit seiner erfolgreichen Staffel

Als passionierter Sprinter hat er von Anfang an die Athleten mit seiner akribischen Arbeit zu wahren Sprintern geformt. Bei Wind und Wetter stand Wilko mit seinen Athleten auf dem Platz, im Wald oder auch in der Halle, immer im Fokus - die Verbesserung seiner Athleten. Für die Athleten war Wilko nicht nur ihr Trainer, er war Mentor, Ratgeber und vor allem, ein sehr guter Freund. Besonders für seine Athleten war das ein großer Schock. Aber das Training musste fortgesetzt werden und Wilko‘s älteste Athleten Milena Hümmer und Jonas Eufinger übernahmen in der schweren Zeit zunächst die Trainerrolle kommissarisch. Umso mehr erfreut es uns, dass Kim Eidam, als eine seiner ehemaligen erfolgreichen Athletinnen nun in die großen Fußstapfen Wilkos tritt und die Trainingsgruppe weiterführt. Das Zusammenspiel dieser drei war auch direkt durch Erfolg gekrönt, denn sie brachten durch ihr Können und ihre Erfahrung drei Athleten zu den Hessischen Meisterschaften.

Kim Eidam (rechts) und Marija Dedic

Die doch sehr abgespeckte Freiluftsaison nutzen unsere Athleten dennoch hervorragend. So wurde sich nicht auf Regional- oder Süddeutschenmeisterschaften profiliert, sondern auf Sportfesten im Umkreis. Highlight waren die Hessischen Meisterschaften, die in den August verschoben worden waren. Es purzelten wieder persönliche Bestleistungen, wie bei Tom Duchardt über die 100m. Er sprintete 12,76sec und verpasste damit nur knapp das Treppchen. Auch Marian Hartmann (4.Kugeln/ 8,90m; 4.Diskus/ 34,50m) und Lennart Bessems (5. Diskus/ 33,48m) konnten in ihren Wurfdisziplinen wieder einmal überzeugen. Im Weitsprung wurde Lennart mit 4,79m Achter. Neben unseren männlichen Vertretern gingen natürlich Brikena Gashi (2.Hammer/ 41,51m; 4.Diskus/ 29,20m) und Miriam Reichert (7.Speer/ 22,68m) sehr erfolgreich an den Start.

Ein Wort noch zu Brikena. Nicht nur, dass sie endlich die magischen 40m im Hammerwurf geknackt hat, gleichzeitig beschwerte ihr diese tolle Leistung auch die Nominierung zu Junioren Sportlerin des Jahres durch die Max-Stillger-Stiftung vom HLV.            

Auch der Camberger Anzeiger konnte ihre Leistungen nicht unkommentiert lassen, so dass sie von diesem zu einer der „CA-Sportler des Jahres 2020“ ernannt wurde.

Unsere älteren Jahrgänge (U18/U20) präsentierten sich aber ebenfalls von ihrer besten Seite. So erreichte Kim Eidam (neben ihrer Trainertätigkeit ist sie selbst immer noch auf Hessenebene erfolgreich) im B Finale über die 100m mit 12,95 sec eine starken 4. Platz. Das Finale verpasste Marija Dedic, die gute 13,35 sec lief, knapp. Neben Kim und Marija ging im Speerwurf Maren Zirfas an den Start, die mit 30,05m den 7. Platz belegte. Ein sicherlich ärgerlicher Wettkampf für sie, da diese Weite als ihr einzig gültiger Versuch am Ende des Tages zu Buche stand.

Marija Dedic beim Sprint

Insgesamt konnten unsere Athleten starke Platzierungen unter den ersten 8 bei Hessischen Meisterschaften erkämpfen. Diese wurden als einzigen höher klassigen Meisterschaften ausgetragen.

Dazu konnte sich in der DLV-Bestenliste Brikena Gashi mit Platz 15 im Hammerwurf und Platz 45 im Diskuswurf der W15 und Marian Hartmann mit Platz 46 im Diskuswurf der M14 verewigen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung.

Anfang Mai rief der Leichtathletikkreis Limburg-Weilburg die Virtuellen Süwag Energie AG Kreismeisterschaften 2020 aus. Bis Juni konnten im Kinderzimmer, im Garten oder im Wald fünf verschiedene Übungen absolviert werden. Kiara Löw erreichte Erfolge vor allem im Seilspringen (73 Sprünge/Minute). Über die 1000m war sie mit 3:04 sec die Schnellste. In den Unterarmstütz schlug sich Niklas Mühle (2:05 sec) hervorragend. „Virtuelle Süwag Energie AG Kreismeister 2020“ konnte sich aus TG-Sicht Raphael Götz (M7) nennen. Herzlichen Glückwunsch. Zum nächsten virtuellen KiLa-Cup wurde bereits ausgerufen, mal sehen wie sich unsere Jüngsten dort schlagen.

Somit geht eine kurze knackige und nicht ganz unerfolgreiche Wettkampfsaison für unsere Athleten zu Ende. In wie weit im nächsten Jahr wieder in Wettkämpfen ausgerichtet werden, ist noch fraglich. Nichts desto trotz wird auch im zweiten Lockdown schon wieder eifrig geschwitzt um dann, wenn es wieder darauf ankommt, auf dem Treppchen ganz oben zu stehen. Denn es ist und bleibt die Devise: Was geht, wird auch gemacht. Also alles was Draußen oder im Haus allein, eventuell mit Stoppuhr oder anderen Hilfsmitteln möglich ist, kann auch gemacht werden. Kleine Challenges und Aufgaben helfen immer die Motivation aufrecht zu erhalten. Deshalb bekommen die Athleten auch jetzt, wo kein normales Training möglich ist, je nach Gruppe bis zu viermal die Woche Aufgaben und Einheiten die sie machen können. Bei manchen Übungen wird auch geschaut wer was am besten, schnellsten oder längsten kann. Denn grade ohne Wettkämpfe ist es wichtig den Ansporn beizubehalten sich zu verbessern.

Bis Wettkämpfe wieder möglich sind bleibt uns nichts anderes übrig, als Stärken zu entwickeln und Schwächen abzubauen und vor allem darauf zu achten, gesund zu bleiben.

Wir danken allen Trainerinnen und Trainern, die oft mehrmals in der Woche im Einsatz sind, sowie deren Angehörigen. Auch den TG-FSJlern Lea und Marvin ist für ihre Unterstützung ein besonderer Dank auszusprechen. Auch sagen wir ein herzliches Dankeschön an die vielen unterstützenden Eltern, die oftmals die Athletinnen und Athleten zum Training fahren und zu Wettkämpfen begleiten und betreuen.

Christian Schütz, Milena Hümmer, Sonja Bogner