Organisatorisch stieß die Veranstaltung zweifelsfrei an ihre Grenzen und musste so auch bei den 14-Jährigen mit dem Diskuswurf abgebrochen werden; der Wettbewerb soll nun im März nachgeholt werden.
Das ist besonders ärgerlich, hatte sich doch Martin Rumpf für eine eigene Meisterschaft im neuen Wurfhaus in Niederselters beworben. Dies wurde vom Wettkampfausschuss des Hessischen Leichtathletik-Verbandes (HLV) abgelehnt. Stattdessen wurden die Winterwurfmeisterschaften mit den Wurfmehrkampfmeisterschaften der U16 zusammengelegt. Aus der Sicht von Martin Rumpf war das schon im Vorfeld zum Scheitern verurteilt. Originalton eines Vaters, der vor Ort war: „Kugelstoßen und Speerwerfen fanden im Freien statt. Der Ring war glatt und verschmiert, es herrschte hohes Verletzungsrisiko, und beim Speerwurf war es nicht besser: glatte Tartanbahn und ebenfalls dreckverschmiert.“
Mit Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund) und Marius Rosbach (TV Elz) hatten zwei Topfavoriten auf den Titel aufgrund von Trainingsrückstand dieses Jahr nicht antreten können. Dafür sorgten aber die Nachwuchsathleten für mächtig Furore. Allen voran Sebastian Arnold und Laura Siegel vom TuS Weilmünster, die beide den Werfermehrkampf gewannen, wobei bei Laura Siegel der Diskuswurf noch fehlt; und das ist eigentlich ihre Paradedisziplin. Sebastian Arnold erzielte mit der Kugel ordentliche 13,76 m, warf den Diskus auf 39,82 m und den Speer auf 40,76 m. Richtig gut war er dann im Hammerwurf mit 46,04 m. Der Hessenmeister-Titel 2014 war ihm damit nicht zu nehmen.
Laura Siegel hatte mit einem überlegenen Sieg im Kugelstoßen (10,14 m) begonnen, warf den Hammer 27,98 m weit und schleuderte den Speer auf 27,89 m. Damit lag sie deutlich in Führung. Der Erfolg hätte mit Darleen Kronsfoth vom TV Eschhofen komplett werden können, da sie die Kugel auf die zweitweiteste Weite von 9,50 m wuchtete und auch im Speerwerfen auf 25,95 m kam, doch dann gelang ihr im Hammerwurf kein gültiger Versuch, sodass sie momentan ohne den Diskuswurf auf Rang sechs liegt. Ebenfalls vom TV Eschhofen kam Angela Okereke auf Platz fünf der W15 mit 8,62 m (Kugelstoßen), 21,21 m (Speerwerfen) und 21,24 m (Hammerwurf). Auch hier fehlt noch der Diskuswurf.
Die Silbermedaille im Speerwurf der U18 ging an Sonja Bogner (TG Camberg), die mit ihren 37,50 m nur 1,5 Meter hinter der Siegerin lag. Die zweite Silbermedaille gewann Robin Hohm (TuS Weilmünster) im Hammerwurf der U18 mit 37,55 m. Victoria Hahn von der TG Camberg gewann in der U20 im Speerwerfen mit 35,84 m die Bronzemedaille ebenso wie Sebastian Martin im Hammerwurf der Männer. Der Elzer schaffte 46,67 m. Seine Vereinskameradin Anna Stückel gewann ebenfalls Bronze in der U18 und lag mit ihrem Hammerwurf von 45,68 m nur 40 Zentimeter hinter der Siegerin. Dabei war Anna Stückel ganz klar die beste Werferin, wenn man die Stabilität der Versuche hinzunimmt.
Den undankbaren 4. Platz belegte Laura Edel (TV Eschhofen) im Diskuswurf der U18. Mit ihrer Weite von 30,44 m durfte sie jedoch mehr als zufrieden sein. Zweimal Dritter wurde Ruben Loew (TuS Weilmünster) im Speerwurf der U20 mit 43,22 m und im Hammerwurf mit 37,63 m. Seine 28,14 m beim Diskuswerfen brachten ihm den 4. Platz ein.
(mru)