Nahtlos knüpfte Abdi Uya Hundessa (LC Mengerskirchen) bei den Hessenmeisterschaften in Hanau an seine Siegesserie des Jahres 2013 an, gewann überlegen die 1500 m der Männer in starken 3:52,26 Minuten und hatte damit mehr als zwei Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten aus Bensheim. Die Läufer der LG Eintracht Frankfurt distanzierte er um drei, beziehungsweise fünf Sekunden und zeigte somit kurz nach seinem Sieg beim Silvesterlauf wieder die Spritzigkeit, die ihn schon im vergangenen Jahr ausgezeichnet hatte. Damit hat sich Abdi Uya Hundessa auch für die Deutschen Hallenmeisterschaften Ende Februar in Leipzig qualifiziert und die Vorgaben seines Coachs Bernd Meuser fast punktgenau erfüllt, denn die Norm liegt bei 3:53.
Einen ausgezeichneten 4. Platz belegte Martin Böhm (LSG Goldener Grund) im Weitsprung der Männer mit sehr guten 6,78 m. Für Martin Böhm war das gegenüber dem Hallenwettkampf an gleicher Stelle im Dezember eine enorme Steigerung, war er seinerzeit doch eher durchwachsene 6,35 m gesprungen. Seine Vereinskameradin Lea Seyffert ging mit leichtem Handicap an die 60 m der Frauen und wusste dennoch mit 8,03 Sekunden im Vorlauf und 8,01 im Zwischenlauf zu überzeugen, stellte ihre aktuelle 60-m-Bestzeit ein und wurde in dem starken Feld der älteren Klasse immerhin Neunte. Den Endlauf der besten Sechs verpasste sie nur knapp.
Sehr stark ist auch die Laufzeit von Antonia Schermuly (LC Mengerskirchen) über die 1500 m der weiblichen Jugend U18 einzuschätzen. Mit 5:05,44 Minuten wurde sie Sechste und verbesserte damit ihren eigenen Streckenrekord aus dem Sommer um beachtliche sieben Sekunden. Die Talente der TG Camberg vermochten ebenfalls mit guten Leistungen aufzuwarten: Milena Hümmer wurde im Vorlauf der U18 Dritte über 60 m in 8,43 Sekunden. Mona Hörning sprintete hier als Dritte des sechsten Vorlaufs 8,38 und wurde dazu im Kugelstoßen Zehnte mit 10,12 m. Weniger gut lief es bei Steffen Klink (TSV Kirberg), der – erneut durch Probleme im operierten Fuß behindert – beim Stabhochsprung seine eigene gewählte Anfangshöhe von 4,40 m dreimal riss und damit ohne gültigen Versuch wieder einpacken musste.
Der zweite Tag begann mit gleich mehreren Paukenschlägen. Zunächst startete Chantal Buschung (LSG Goldener Grund) als Favoritin im Dreisprung und ihrer gemeldeten Bestmarke von 12,08 m. Dem wurde sie gleich im ersten Versuch gerecht, als sie mit 12,41 m nicht nur Bestleistung sprang, sondern gleich den Hessenmeistertitel 2014 nach Heringen und Selters holte. Ihr Vereinskamerad Martin Böhm stürmte im 60-m-Hürdenlauf als Vorlaufsieger nach 8,27 über die Ziellinie und hatte damit endlich die Qualifikation für die Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig in der Tasche. Sven Medenbach zog nach 8,78 als Viertschnellster in den Endlauf ein.
Nathalie Buschung (alle LSG) hatte es im 60-m-Hürden-Vorlauf mit der WM-Teilnehmerin Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt; siehe auch unser „Extra“ auf dieser Seite) zu tun, steigerte ihre persönliche Bestzeit von 9,23 auf starke 8,97 und qualifizierte sich als Jugendliche für das Finale der sechs besten Frauen in Hessen.
Dann gab es im Dreisprung der männlichen Jugend U18 einen überraschenden Dreisprungtitel für Maximilian Konrad (TG Camberg), der mit seinem Trainer Frank Loeven angereist war. Mit 12,65 m war er nicht zu schlagen, schaffte damit eine neue persönliche Bestweite und die Norm für die Süddeutschen in 14 Tagen in Karlruhe. Eine tolle Erfahrung für den jungen Athleten und ein kleiner Lohn für die Trainingsarbeit der letzten Monate.
Nun standen die 60-m-Hürden-Endläufe auf dem Programm, und bei den Männern hatten es Martin Böhm und Sven Medenbach erneut mit dem Olympiateilnehmer Jan Felix Knobel zu tun, der diesmal mit sehr starken 8,20 die Nase vorne hatte. Zweiter wurde Martin Böhm, der mit 8,29 seine Vorlaufzeit bestätigte. Sven Medenbach wurde um zwei Hundertstel geschlagen Vierter mit erneut verbesserten 8,76. Nathalie Buschung hatte im Endlauf der Frauen großes Pech, denn sie blieb mit dem Knie an einer Hürde hängen und wurde mit 9,11 nur Sechste. Noch schwieriger war, dass sie direkt nach dem Zieleinlauf zum Hochsprung musste. Umso erstaunlicher ihre übersprungene Höhe von 1,75 m und damit ihre dritte Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Sindelfingen.
Nathalie Buschung wurde mit dieser neuen persönlichen Bestleistung sogar Zweite, höhengleich mit der Siegerin. Die 1,78 m wären fast auch noch drin gewesen, leider fiel die Latte aber doch noch runter.
Alisa Stellwag (TSV Kirberg) sprintete die 60 m Hürden im Vorlauf der weiblichen Jugend U18 in 10,34 und stellte sich dann noch über die 200 m in ordentlichen 28,55 Sekunden vor. Mona Hörning (TG Camberg) lief mit 27,05 auf Platz elf, ihre Vereinskameradin Milena Hümmer mit 27,13 auf Platz 13. Milena Luca Schmidt (TG Camberg) wurde über 800 m der U18 in 2:32,12 Zehnte.
Weiter geht es am kommenden Wochenende in Frankfurt-Kalbach bei den Hessenmeisterschaften der U20 und U16; auch hier mit vielen Favoriten aus dem NNP-Land.