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Erfolgreiche Kirchenkonzerte 2015 in Oberneisen und Bad Camberg

Das Blasorchester der TG konnte in diesem Jahr nicht nur in Bad Camberg sein Programm vorstellen, sondern auch in der schönen Rundkirche in Oberneisen.

Mit einem Trompetenkonzert von Haydn gelang dem Ensemble jeweils vor vollem Haus ein fulminanter Auftakt. Dirigent Kai Tobisch hatte sich unter die Musiker gemischt und beeindruckte das Publikum mit einem fehlerfreien Trompetensolo. „Bisher lag der Fokus unserer Konzerte immer auf Stücken aus dem Barock. Doch dieses Jahr haben wir uns weiterentwickelt und sind in der Klassik angekommen“, meinte Mathias Müller, der durch das Programm führte und immer wieder mit interessanten Informationen zu den ausgewählten Liedern aufwarten konnte.

Mit „The bonnie banks of Loch Lomond“ spielte das Orchester die sehr gefühlvolle und mitreißende Vertonung einer schottischen Legende um zwei Gefangene des fehlgeschlagenen Jakobineraufstandes, von denen schließlich einer freigelassen und der andere zum Tode verurteilt wird. Die musikalische Umsetzung eines Stückes von William Shakespeare folgte mit dem „Sommernachtstraum ohne Worte“, bei dem ein Saxophon-Quartett, bestehend aus Selina Lenz, Iris Schmidt, Anna Katharina Eufinger und Andreas Griesand, die leichte und beschwingte Melodie in perfekter Harmonie gekonnt zur Darbietung brachte und damit das Publikum in die Phantasiewelt des englischen Dichters entführte.

Mit dem zweiten Satz der „Romanze“ aus Mozarts „Solokonzert für Horn“, wurde zunächst die sanfte Melodie des Vorgängerstücks fortgesetzt. Danach steigerte sich mit dem dritten Satz des Stücks das Tempo, mit ihrer eindrucksvollen Interpretation der „Jagd-Szene“ gelang es den Musikern, den Zuschauern die Atmosphäre einer wilden Hatz im Wald deutlich vor Augen zu führen. Michael Fuchs glänzte dabei mit einem Horn-Solo, wobei das Horn-Motiv als Rondo immer wieder in das Stück mit einfloss.

Mit „El Signore e Conte“, einer besonderen Variante des Ave Maria wurde das Konzert fortgeführt, bevor die anspruchsvolle First Suite in Es“ von Gustav Holst die Zuhörer in den Bann zog. Gustav Holst, das insbesondere für die Militärmusik komponierte, schuf mit der First Suite ein spannungsreiches sinfonisches Werk. Bis zum Ende der mehrsätzigen Suite mussten mehrere Melodien gleichzeitig parallel zueinander gespielt werden. Es folgte die emotionale Arie „Bist du bei mir“ von Johann Sebastian Bach. Bach und seine Frau Magdalena stellten zw. 1722 und 1725 etliche Notenbücher zusammen. Diese werden heute noch in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt. Diese Arie ist ein sehr beliebtes Stück und wird gerne zur Untermalung bei Feierlichkeiten, wie Hochzeiten verwendet.

Dem eigentlichen Motto des Abends „FeuerWerke der Klassik“ entsprechend, durfte ein Auszug aus der Ouvertüre der eindrucksvollen und majestätischen „Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel nicht fehlen. Die Feuerwerksmusik ist durch Zufälle in der Politik entstanden. Der britische König Georg II. wollte wegen des im Oktober 1748 geschlossenen Aachener Friedens eine riesige Feier mit großem Feuerwerk und Musik. Er beauftragte Händel damit, eine „Feuer-Musik“ für den festlichen Anlass zu schreiben. Die Feier sollte im Londoner Green Park stattfinden, daher ging Händel von einem großen Freiluft-Orchester mit einer typischen Bläser-Streicher-Besetzung aus. König Georg jedoch wollte ein Orchester ausschließlich mit Bläsern und Pauken. Händel stellte daraufhin ein Orchester mit 24 Oboen, je 9 Hörnern und Trompeten, 12 Fagotten, Kontrafagott und drei paar Kesselpauken zusammen. Die Streicher musste er wohl entlassen.

Anna Katharina Eufinger
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Zum Abschluss des Konzerts erwartete die Besucher noch ein besonderer Höhepunkt: Gesangssolistin Anna Katharina Eufinger berührte das Publikum mit dem auf schwedisch vorgetragen Stück „Gabriellas Song“ aus dem bekannten Film „Wie im Himmel“. Die Story ist gleichermaßen anmutend, wie tragisch: Daniel Daréus, ein international erfolgreicher Dirigent aus Schweden geht zurück nach Ljusåker, dem Ort seiner Kindheit. Dort übernimmt er, zunächst widerwillig die Leitung des Dorfchores. Im Verlauf seines Wirkens lernt er auch die begabte Sängerin Gabriella kennen, die einen gewalttätigen Mann hat und dem Strudel seiner Autorität nicht entfliehen kann. Der Chor meldet nach einiger Zeit zu dem Gesangswettbewerb „Let the Peoples Sing“ in Österreich an. Einige Tage vor der Abfahrt, mitten in der Chorprobe, taucht Gabriella mit ihren Kindern auf. Sie hat Gesichtsverletzungen und verkündet, nicht mehr zu ihrem gewalttätigen Mann zurückzukehren. Mit Hilfe der Musik war sie in der Lage ihrem misslichen Leben zu entweichen.
Mit der Zugabe „You raise me up“ brachte die gesanglich starke Solistin schließlich das rundum gelungene Konzert zu einem würdigen Abschluss.

Erstellt am 17.02.2015 von Oliver Lenz