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Angst vor internem Duell

Veröffentlichung: Camberger Anzeiger (29.12.2016)

BAD CAMBERG (ca/di).
„Wenn’s tatsächlich so kommen sollte, dann haben wir eigentlich nichts gewonnen“, befürchtet Holger Parakenings. Der Abteilungsleiter der  Badmintonabteilung der TG Camberg scheut dieses Horror-Szenario wie der Teufel das Weihwasser. Gemeint ist ein etwaiges Relegationsspiel am Saisonende zwischen der „Ersten“ und „Zweiten“ der TG Camberg um den freien Platz in der Bezirksoberliga Wiesbaden. Nun, unmöglich wäre ein solches Match nicht. Die „Erste“ nimmt unter acht Teams in der Bezirksoberliga (BOL) Wiesbaden nach Abschluss der Hinrunde den  sechsten Rang (5:9-Punkte) ein. Rang acht am Saisonende ist ein direkter Abstiegsplatz. Position sieben (aktuell Grün-Weiß Wiesbaden II, 5:9) würde die Relegation mit dem Zweiten der Bezirksliga A bedeuten. Zweiter in dieser Liga ist derzeit die TG Camberg II.

Platz sechs mag auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär erscheinen. Dennoch versteckt sich dahinter das bislang beste Abschneiden eines TG-Teams in dieser Liga. Somit sorgt das Überwintern auf einem Nichtabstiegsplatz durchaus für zufriedene Spielergesichter. Bereits in der Hinrunde konnte das Team mehr Punkte sammeln, als in den vergangenen (Abstiegs)-BOL-Spielzeiten am Saisonende zu Buche standen. Als wichtige Schlüsselgrößen für den Erfolg stechen neben dem hervorragenden Teamgeist besonders die Leistungen von Nadine Petri heraus, die in ihrer ersten Saison im Bezirksoberhaus selbst ihren routiniertesten Gegnerinnen im Einzel kaum eine Chance ließ und ungeschlagen blieb. Dazu sorgte Neuzugang Falko Schwarz (Münster, Nordrhein-Westfalen) für frischen Wind. Auf Position zwei gesetzt, konnte er einige wichtige Siege verbuchen. An der Seite des Doppelspezialisten Holger Parakenings (der im Mixed auch mit wechselnden Partnerinnen Tanja Schüßler und Dagmar Hohl in der TG-Bilanz nichts anbrennen ließ) spielte der Westfale zudem stark im zweiten Herrendoppel auf. Christopher Claus (3. Herreneinzel) und Jonas Hentschel (1. Herreneinzel) sprangen neben ihren Einzeln auch im ersten Herrendoppel in die Bresche. Das in vergangenen Spielzeiten im Kampf um den Ligaverbleib oft entscheidende Verletzungspech – die Punktegarantin Tanja Schüßler musste viele Spiele verletzt zuschauen – konnte mit Hilfe der „Leihgaben“ aus der zweiten Mannschaft gut kompensiert werden. Eitel Sonnenschein herrscht bei der „Zweiten“, die aktuell Platz zwei (10:4-Zähler) in der Bezirksliga A einnimmt. Vor der Saison war es das Ziel der TG Camberg II weiterhin in der A-Klasse zu bestehen. Nach Ende der ersten Halbserie kann nun selbstbewusst von dem Ziel „Aufstieg in die Bezirksoberliga“ gesprochen werden. Dass die TG in dieser Saison zu Meisterehren kommen wird, daran zweifelt in der „Dritten“ (14:0-Zähler), dem Spitzenreiter der C-Liga, eigentlich niemand. Das Rundenziel ist der erste Platz und damit der direkte Aufstieg in die B-Liga. Die schärfsten Konkurrenten sind TG Camberg IV und Ginsheim-Mainspitze IV (jeweils 10:4). Positiv überraschte die „Vierte“ als Tabellenzweiter. Dies war am Anfang nicht zu erwarten. Es galt neue Akteure und Nachwuchstalente zu integrieren. Das Projekt „Erfahrungen sammeln“ ist hier in der Hinrunde perfekt gelungen. Just zum Auftakt der Rückrunde kommt es am 21. Januar zum Duell TG III gegen TG IV.

Erstellt am 05.01.2017 von Dagmar Hohl